Freitag, 18. Februar 2011

Soziales Engagement

Ich arbeite seit geraumer Zeit ehrenamtlich in einem Krankenhaus. Genauer gesagt mache ich da
  • Bücherdienst
  • Radiologiebetreuung und
  • Sitzwache bei komatösen und sterbenden Patienten
Im folgenden Artikel werde ich kurz auf die Sachen eingehen, aber die Hauptfrage die ich mir neulich gestellt habe ist eigentlich: Warum gibt es so wenig Ehrenamtliche Helfer? 





Ich persönlich habe mir halt irgendwann die Frage gestellt: Hast du Zeit genug? Und wenn ja, was stellst du mit dieser Freien Zeit an?

Man kann ja auch nicht wirklich alle Zeit die man hat in irgendwelche Hobbies stopfen...

Also kam ich logischerweise auf das Ehrenamt: Man kann Leuten helfen und nutzt seine freie Zeit sinnvoll. Ich entschied mich dann für o.g. Abteilungen. Der Bücherdienst besteht darin, öfters eine kleine Bücherei im Krankenhaus zu betreuen und nach den Öffnungszeiten mit einem Bücherwagen über Stationen zu fahren und den Patienten bei Bedarf Bücher auszuleihen. Radiologiebetreuung dagegen ist etwas, wo man nur Kontakt zu einem Patienten hat, der von einem anderen Krankenhaus kommt um in der Radiologie untersucht zu werden. Damit ihm die Zeit nicht lang wird und er sich nicht so extrem unsicher fühlt weil er alleine ist, setzt man sich daneben und unterhält sich mit ihm. Die Sitzwache ist eigentlich eher ein etwas komplizierterer Job. Hauptsächlich kommt es darauf an Präsenz zu zeigen, ich persönlich bin davon überzeugt das auch komatöse Patienten eine körperliche Anwesenheit merken...

Klar, nicht jede dieser Betätigungen mag jeder oder kann jeder ausführen. Aber ich verstehe einfach nicht, warum ich mit Mitte Dreissig mit Abstand (!!!) der jüngste ehrenamtliche Mitarbeiter des Krankenhauses bin. Als ich mich vorstellte war auch noch eine andere Frau da, jünger als ich. Die dachte allerdings das "ehrenamtlich" bedeutete, das sie mindestens 5,50 Euro die Stunde verdient. Und sie studierte. Das war schon etwas paradox. Denn was "ehrenamtlich" bedeutet ist ja nicht allzu schwer in Erfahrung zu bringen...

Es geht mir nicht darum hier mit erhobenem Zeigefinger zu stehen und zu sagen "Macht was für eure Mitmenschen", ich wundere mich einfach nur, wieviele Leute z.B. arbeitslos sind (Ja, auch in Zeiten des Aufschwunges - Haha!) und trotzdem nicht gewillt sind auch nur einen Finger krumm zu machen ohne entlohnt zu werden. Diese Aufgabe macht man nicht wegen des Geldes sonndern wirklich aus sozialen Gesichtspunkten. Wie oft habe ich schon gehört, wie toll das alle Welt findet, was ich dort mache, aber keiner rührt selber mal den Finger. Und überfordert wird man sicherlich auch nicht. Mit allen drei Tätigkeiten komme ich vielleicht auf 12 Stunden im Monat, mehr ist das gar nicht.

Die Gesellschaft erzählt immer wie sozial engagiert sie ist, nur machen will keiner was dafür.

Ich finde das schade.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen