Dienstag, 1. März 2011

Moment mal...

Da war doch noch was. Ach ja, die neue Scheibe von Klaus Lage. Ja, den gibt es auch noch. Obwohl er mittlerweile auch schon 60 ist, hat er immer noch viel zu sagen.

Sicher, es geht dabei nicht mehr so rockig zu wie in den seligen 80ern, aber die musikalische Entwicklung von ihm ist durchaus glaubhaft und nachvollziehbar. Wie das ganze Album...



Die Geschichten die Klaus Lage erzählt sind stets glaubhaft und kommen aus dem Herzen der Mittelschicht und könnten so wirklich jedem von uns passiert sein, oder man kennt zumindest jemanden dem so etwas passiert ist. Und ich glaube genau das ist sein Erfolgsrezept. Ehrlichkeit und Bodenständigkeit.

Nachdem ich ihn im November in Kiel solo vor knapp 200 Leuten erlebt habe hat sich diese Auffassung seines Wesens von mir gefestigt.

Er erzählt auf "Der Moment" Geschichten von Leuten, deren Leben scheiterte, und auch er erzählt wie Heinz Rudolf Kunze auf dem neuen Album wie schwer es ist Kinder zu erziehen. Nebenbei prangert er Formate wie "DSDS" an, und das völlig zurecht und mit einer ironischen Note. Die Ironie findet auch Anwendung im Lied "Jeden Tag".

Besonders eindrucksvoll finde ich "Traumschiff". Eine Frau die sehr hart arbeitet, aber ihr Glück im Fernsehen findet anstatt wirklich etwas zu ändern.

Auch das die Menschheit stets beschäftigende Thema "Liebe" wird natürlich behandelt aber niemals kitschig sondern einfühlsam und sachte.

Er hinterfragt sich selbst in "Wer bin ich", reich sein findet er unangenehm und wenn man "Das hat mit Liebe nichts zu tun" hört, weiss man auch warum. Und in "Gutes Ende" beschäftigt er sich mit dem Tod. Jede Facette des Lebens wird angerissen und besprochen. Jedes für sich ein interessanter Blickwinkel, frei von hohlen Phrasen.

Kurz und gut: Klaus Lage erzählt vom Leben. Und das wie bereits gesagt glaubhaft und sympathisch. Und so unendlich ehrlich.

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